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Rosazea. Fragen und Antworten

Frau Priv.-Doz. Dr. med. habil. Ina Hadshiew, Derma Köln, begleitet unsere Patientenmedien schon seit vielen Jahren und beantwortet medizinische Fragen der Mitglieder unserer Selbsthilfeorganisationen für Neurodermitis, Rosazea und Vitiligo.

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Frage: Ich habe wg. eines Venenproblems eine Stauungsdermatitis mit entzündeter Haut. Ich habe eine Salbe mit Coritson und Kühleffekt (Triamcinolonacetonid +triclosan ) bekommen, die aber nur mäßig hilft. Können Sie mir noch eine andere Empfehlung geben?

Antwort: Na klar: Kompressionsstrümpfe tragen! Beine hochlegen! Viel spazieren gehen! 
Blutdruck optimal einstellen lassen! Gegebenenfalls Dosis der harntreibenden Medikamente (Diuretika) erhöhen! Gewicht reduzieren. Konsequente Hautpflege mit Urea, 10 % Lotion

Frage: Guten Tag, ich bin 35 leide seit fünf Jahren an Rosazea! Ich habe schon verschieden Wege über Hautarzt, alternative Hautmediziner versucht! Ich benutze seit vielen Jahren Naturkosmetik, keine Gesichts-Öle und möglichst Sensitiv oder Neutral Produkte! Ich habe aber immer wieder Schübe oder es verblasst etwas an den Wangen, aber nichts hat wirklich Erfolg. Mein Hausarzt sprach mal von einer sechs monatigen Antibiotika Therapie, um so die Bakterien auf der Haut abzutöten, das sagt mir aber für mein Verständnis von Gesundheit und Heilung überhaupt nicht zu! Gibt es neue Möglichkeiten oder Therapien, die ich versuchen sollte?

Antwort: Zur Behandlung der Rosacea gibt es heutzutage hervorragende Behandlungsmöglichkeiten! Typischerweise gehört zum Therapie Standard eine lokale Therapie mit Soolantra Creme einmal pro Tag; bei stark entzündlichen Verläufen kann man dies zusätzlich mit einer angemischten Ichtyol haltigen Zinkpaste kombinieren! 
Eine Systemtherapie mit Oraycea, einem retardierten Tetracyclin, über sechs Wochen (nicht sechs Monate!) ist ebenfalls möglich, bei sehr schweren Verläufen! 
Wenn vor allem die Rötung im Vordergrund steht, ist eine hervorragende Therapiealternative eine Laserbehandlung mit einem speziellen Gefäß-Laser! 

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Frage: Ich bin w 41 Jahre alt und leide seit über 10 Jahren unter Rosacea.
Mittlerweile kann ich sagen, dass ich sowohl alle gängigen äußerlichen, sowie innerlichen Therapien mitgemacht habe (incl. mehrmals Isotretinoin, Laser etc.) Mein Hautbild ist seit etwa 6 Monaten unter 2%-iger Metrocreme, Isotretinoin 1x wö.10mg und 3x10 mg Propranolol zwar stabil, aber ich habe nach wie vor ein Erythem und Flushs, welche mich sehr belasten und täglich stark einschränken.
Schon mehrfach bin ich in diversen Artikeln auf Schwefelbehandlungen gestoßen, aber kein Arzt hat mir das jemals verordnet. Auf direkte Nachfrage bei meinem letzten Besuch beim Dermatologen wurde mir gesagt, das war eine Therapie zu Zeiten des 2. Weltkriegs. Scheinbar kennen das nur noch ältere Kollegen.
Würden Sie mir bitte sagen, ob Sie Erfahrungen mit Schwefel-Zinkcremes haben, und ob es eine frei verkäufliche Version gibt?
In Esslingen gibt es eine Firma, die eine Creme herstellt (Handelsname Demoderm), die mit Schwefel, Zink und Menthol arbeitet. (Leider kenne ich die Schwefelkonzentration nicht).
Ich bin schon eine Weile am überlegen ob ich diese testen soll, war aber noch zurückhaltend wegen dem enthaltenen Menthol, wovon ja eigentlich eher abgeraten wird bei Rosazea.
Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir mit Ihrem Fachwissen weiterhelfen würden und mir eine Mail mit Ihrer Empfehlung geben könnten.

Antwort: Das hört sich nach einer langen Leidensgeschichte an! Dennoch scheint es so, als hätten Sie eben doch noch nicht alle topischen Möglichkeiten ausgeschöpft.
Zunächst schreiben Sie, dass sie eine 2% Metrocreme verwenden. Hierbei handelt es sich wahrscheinlich um eine Rezeptur, denn die Fertigpräparate enthalten 0,75% Metronidazol. Hierzu gibt es eine Reihe von Dingen, die zu berücksichtigen sind: 1. Metronidazol aus Fertigpräparaten kann viel besser in die Haut aufgenommen werden, da das Metronidazol ‚kleiner‘ und anders aufbereitet ist. Bei angemischten Cremes hängt vieles von der Herstellung ab, aber es gibt Studien, die zeigen, dass ein Großteil des Metronidazols NICHT in die Haut gelangt. Außerdem ist bei angemischten Cremes immer darauf zu achten, was noch beigefügt wird (ZB Duft- und Konservierungsstoffe, etc.)
Zu den neueren Externa, die bei Rosazea deutlich besser wirken, als Metronidazol gehört Soolantra. Vielleicht versuchen Sie das mal.
Alle meine Patienten, die unter einer entzündlichen Rosazea leiden, erhalten auch eine Ichtyol/Zink Mischung (als angemischte Paste /ohne Konservierungsstoffe). Das ist eine Standard-Therapie und keineswegs veraltet. Eine Mischung mit Menthol ist wahrscheinlich nicht so geeignet, da sie das Erythem verstärken kann, ebenso, wie alkoholhaltige Präparate.
Isotretinoin 10 mg 1x / Wo ist wahrscheinlich wirkungslos. Und kann durch den austrocknenden Effekt, den Retinoide haben, das Erythem sogar verstärken.
Wenn Ihr Hauptproblem jedoch die Rötungen/Gefäßerweiterungen sind, sollten Sie unbedingt nochmal eine Lasertherapie erwägen und zwar mit einem Diodenlaser/KTP Laser. Dieser wirkt ausschließlich auf die Gefäße, ohne die Haut zu verletzen und reduziert die Rötung/Gefäße und darüber auch die proinflammatorischen (entzündungs-fördernden) Botenstoffe in der Haut.

Quelle: Deutsche Rosazea Hilfe e.V.

Autor: Priv.-Doz. Dr. med. habil. Ina Hadshiew

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