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07.03.2012

Vitiligo Therapien

Die Vitiligo-Therapie umfasst verschiedene Therapieansätze, die abhängig von der Vitiligoform und der Lokalisation der depigmentierten Areale unterschiedliche Erfolge erzielen. Grundsätzlich scheint der Therapieerfolg bei allen Therapieformen an Gesicht und Hals am besten zu sein, während er am Rumpf schon schwächer und insbesondere an den distalen Extremitäten am schlechtesten ist. Die Phototherapie kann vor allem bei generalisierter Vitiligo gute Ergebnisse erzielen, wobei UVB-nb der UVB-bb-Therapie überlegen zu sein scheint. Vitamin-D3-Analoga, wie Calcipotriol, zeigen weder als Ergänzungs- noch als Monotherapie überzeugende Erfolge. Aufgrund vergleichbarer Therapieerfolge von TIM und topischen Glu-kokortikoiden bei besserer Verträglichkeit der TIM (Topische ImmunModulatoren mit den Substanzen Tacrolimus und Pimecrolimus) könnten diese vor allem im Bereich von Gesicht und Hals zukünftig eine Alternative zu den momentan noch häufiger verwendeten Steroiden darstellen. Bei schnell fortschreitenden Vitiligoerkrankungen werden systemische Glukokortikoide aber weiterhin unverzichtbar bleiben.
Chirurgische Verfahren können bei kleineren lokalisierten Vitiligoläsionen sehr gute Therapieerfolge bewirken. Um Narbenbildungen und Infektionen vorzubeugen, sollten diese Eingriffe von erfahrenen und spezialisierten Medizinern durchgeführt werden. Dies schränkt die Praktikabilität dieser Therapieoptionen weiter ein. Deshalb werden sie nicht routinemäßig eingesetzt, stellen aber bei therapieresistenter, lokalisierter Vitiligo eine wichtige Option dar.
Die Photo(chemo)therapie ist bei generalisierter Vitiligo am effektivsten und UVB-nb ist deshalb Therapie der ersten Wahl bei dieser Vitiligoform. Eine Kombination mit Calcipotriol ( Anm. d. Red.: Wirkstoff: Calcipotriol (Daivonex®, Psorcutan® oder Generika wie z.B. Calcipotriol Sandoz® 0,05 mg/g Salbe; Calcipotriol HEXAL® 0,05 mg/g Salbe etc. Dieses Medikament ist verschreibungspflichtig.) kann die Therapieerfolge verbessern. Die reine Phototherapie eignet sich ebenfalls zur Behandlung der generalisierten Vitiligo. Es gibt Anhaltspunkte, dass UVB-Strahlung nicht mit einem erhöhten Hautkrebsrisiko assoziiert ist, während dies bei der PUVA-Therapie deutlich erhöht ist.
Der Excimer-Laser ist eine phototherapeutische Alternative zur herkömmlichen UVB-Therapie, die hauptsächlich bei lokalisierter Vitiligo im Gesicht gute Ergebnisse erzielen kann; hier ist der Excimer-Laser der UVB-Therapie sogar überlegen. Durch eine Kombination mit TIM kann der Therapieerfolg beschleunigt werden.
L-Phenylalanin scheint besonders im Gesicht gute Ergebnisse erzielen zu können; wird jedoch selten angewandt. Auch kosmetische Verfahren, wie Camouflage, können zur Behandlung herangezogen werden. Dies ist v.a. aus psychologischen Gründen bei großem Leidensdruck zu bedenken – eine zusätzliche Psychotherapie kann auch hilfreich sein.
Eine repräsentative Bewertung der Therapien ist nur schwer möglich, da die zur Verfügung stehenden Studien zum Großteil Kasuistiken, Pilotstudien und klinische Studien mit sehr kleinen Probandenzahlen und oft schlechter Kontrolle sind. Es gibt in der Literatur nur sehr wenige RCTs (Anm.d. Red.: Randomized Controlled Trial), die eine entsprechend hohe Evidenz aufweisen.

Fazit
Für die Photo(chemo)therapie und die Therapie mit TIMs gibt es relativ viele Studien hoher Evidenz, für die Therapie mit L-Phenylalanin existieren sehr wenige Studien, diese haben aber eine hohe Evidenz. Ein Hauptproblem der zur Verfügung stehenden Studien ist die geringe Teilnehmerzahl. Mit den vorliegenden Pilotstudien oder gar Kasuistiken (Anm. d. Red.: Betrachtung von Einzelfällen in einem bestimmten Fachgebiet)  können lediglich Anhaltspunkte beziehungsweise Tendenzen bezüglich der Therapieerfolge ermittelt werden.
Um Vitiligo-Therapien repräsentativ bewerten zu können, müssen größere Studien mit langer Nachbeobachtungszeit und möglichst randomisierten Kontrollgruppen  durchgeführt werden.


Auszug aus
Aktueller Stand in der Vitiligo-Therapie - Evidenzbasierte Literaturanalyse
Tobias Forschner, Stefan Buchholtz, Eggert Stockfleth
Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Charité Universitätsmedizin Berlin

Die gesamte Arbeit ist erschienen in der Mitgliederzeitschrift des Deutschen Vitiligo Vereins e.V. VITILIGO INFORMATION, Ausgabe 3-09.
Mitglieder des DVV können das im passwortgeschützten Mitgliederbereich der Vereinshomepage www.vitiligo-verein.de nachlesen.

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