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08.06.2012

Vitiligo Leitlinien-Initiative

Die Vitiligo ist eine chronische Erkrankung der Haut, die für die Betroffenen oftmals mit großem Leidensdruck einhergeht. Entsprechend hoch ist die Nachfrage von Patienten nach weiterführender Diagnostik zur Identifizierung der Ursache der Erkrankung sowie nach Einleitung einer möglichst wirkungsvollen und nebenwirkungsarmen Therapie. Bis heute sind die Ursachen der Vitiligo allerdings noch immer unklar, und die Therapie ist ausnahmslos symptomatisch. Dies führt bei vielen Vitiligopatienten (und auch bei manchen behandelnden Ärzten!) zu einer verzweifelten Suche nach Alternativtherapien, die nicht selten wenig evidenzbasiert sind. Leitlinien zur rationalen Diagnostik und Therapie von Erkrankungen sind eine Möglichkeit diesem Problem Rechnung zu tragen, um auch für den Patienten und seinen Versicherungsträger unnötige Kosten zu vermeiden. Bislang gibt es eine britische Vitiligo-Leitlinie (1) sowie eine unter Mitwirkung des Autors dieses Artikels erstellte europäische Leitlinie der European Society for Pigment Cell Research und European Academy of Dermatology and Venereology (2). Die letzte Leitlinie ist auf Therapien der Vitiligo fokussiert. Unter Vorsitz des Autors dieses Artikels ist seit der letzten Tagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) eine deutsche Vitiligo-Leitlinie in Bearbeitung, bei der noch Prof. Dr. Adrian Tanew(Wien), Prof. Dr. Thomas A. Luger (Münster), Prof. Dr. Matthias Augustin (Hamburg) und Dr. Anke Hartmann (Erlangen) mitarbeiten. Diese S1-Leitlinie beschreibt die Definition, Klassifikation, Ursachen, Diagnostik, Differentialdiagnose sowie Therapien der Vitiligo. Ein Schwerpunkt der Leitlinie wird sein, die bis dato vorhandenen Therapien einer kritischen Prüfung zu unterziehen, wobei hier der jüngste Bericht der Cochrane-Bibliothek (3) hilfreich sein wird. Das nächste Treffen der Autoren der deutschen Vitiligo-Leitlinie ist für den Juni 2012 in Münster (Klinik für Dermatologie und Venerologie, Universitätsklinikum Münster) geplant. Zu diesem Zeitpunkt soll die 1. Fassung der Leitlinie diskutiert und überarbeitet werden. Die Leitlinie soll bis zur nächsten Tagung der DDG in Dresden im Frühjahr 2012 fertiggestellt sein. Der Deutsche Vitiligo-Verein unterstützt dieses Projekt, und die Leitlinienkommission Vitiligo unter Vorsitz des Autors dieses Artikels bedankt sich herzlich hierfür.

Prof. Dr. med. Markus Böhm

Klinik für Dermatologie und Venerologie

Universitätsklinikum Münster

Literatur

1. Gawkrodger DJ, Ormerod AD, Shaw L, Mauri-Sole I, Whitton ME, Watts MJ, Anstey AV, Ingham J, Young K. Vitiligo: concise evidence based guidelines on diagnosis and management. Postgrad Med J 2010; 86: 466-471.

2. Taieb A, Alomar A, Böhm M, Dell’Anna MC, de Pase A, Eleftheriadou V, Ezzedine K, Gauthier Y, Gawkrodger DJ, Jouary T, Leone G, Moretti S, Nieuweboer-Krobotova L, Olsson MJ, Parsad D, Passeron T, Tanew A, van der Veen W, van Geel N, Whitton M, Wolkerstorfer A, Picardo M. EDF-Guidelines for Vitiligo. By the writing group of the Vitiligo European Task Force (VETF) in cooperation with the European Academy of Dermatology and Venereology (EADV) and the Union Européenne des Médecins Spécialistes (UEMS). Zur Publikation eingereicht.

3. Whitton ME, Pinart M, Batchelor J, Lushey C, Leonardi-Bee J, González U. Interventions for vitiligo. Cochrane Database Syst Rev 2010; 20: CD003263.

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