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Zimmerpflanzen im Allergikerhaushalt

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Zimmerpflanzen und Blumen finden sich in jedem Haushalt und Büro. Doch aufgepasst: Unter zartem Grün können sich hochpotente Allergene versteckt halten. Heute spielen Entfernungen und Jahreszeiten keine Rolle mehr, deshalb finden sich auch ausgefallene, exotische Pflanzen nahezu überall. So entstehen auch Allergien auf Pflanzen nicht mehr nur im Ursprungsland- bzw. Gebiet.

Erst Ende des 18. Jahrhunderts wurden Zimmerpflanzen „modern“. Vorher wurden einheimische Pflanzen, meist als Kräuter, zur Heilkunde angebaut. Rund 5000 Arten waren bis dahin bekannt, die man in England, Deutschland und Frankreich züchtete, größtenteils in Klöstergärten. Exotische Pflanzen konnten erst seit Ende des 19. Jahrhunderts im rauen europäischen Klima überleben, als beheizbare Gewächshäuser entwickelt wurden. Jetzt setzte auch die professionelle Vermarktung ein und es entstanden neue Zuchtformen.

Nach dem zweiten Weltkrieg wollte auch der normale Bürger etwas Grün ins Heim holen (vorher meist ein Privileg der gehobenen Klasse), denn nicht jeder hatte einen Garten oder Balkon. Jede Epoche hatte ihre Vorlieben für die Raumgestaltung, deshalb war es nicht unüblich, in der „guten Stube“ Palmen vorzufinden. Je exotischer die Pflanze, desto höher das Ansehen der Familie.

Viele Pflanzen haben haut- oder atemwegsreizende Wirkstoffe, die entweder direkt durch Hautkontakt oder durch Inhalation Reaktionen hervorrufen. Auch sind unterschiedliche Pflanzenbestandteile Auslöser von nicht nur allergischen Reaktionen. So können sowohl Blätter als auch Blattsaft, Dornen, Stiele, Knollen und Wurzelteile getrennt verantwortlich sein. Gezüchtete Pflanzen sind weniger giftig, aber meist dennoch „reizend“. Eine stark allergisierende Pflanze ist der Ficus. Zur Gattung des Ficus gehören über 1000 meist milchsaftführende Pflanzenarten der Maulbeerbaumgewächse, ein Kreuzallergen zu Birkenpollen. Die bekanntesten Arten sind Birkenfeige (Ficus benjamini), Gummibaum (Ficus elastica), Geigenfeige (Ficus lyrata) und echte Feige (Ficus caria).

Bedenkliche Pflanzen sollten immer außerhalb der Reichweite von Kleinkindern sein, abgefallene Blätter oder Blüten müssen sofort entfernt werden. Nicht schön, aber wirkungsvoll ist es, eventuelle Beeren (z.B. Tollkirsche) an den Pflanzen direkt zu entfernen. Gerade diese ziehen den Forschungsdrang von Kindern an.

Zahlreiche Pflanzeninhaltsstoffe (besonders aus der Stoffgruppe der Saponine) beeinträchtigen die Reizleitung im zentralen und vegetativen Nervensystem, andere haben zerstörerische Auswirkungen auf rote Blutkörperchen, können zu Bewusstlosigkeit, Atemlähmung, Schleimhautreizungen des Magen-Darm-Trakts oder Schockzuständen führen

Weitere mögliche Reaktionsformen sind z.B. die mechanische Reaktion; hier kommt es zu Verletzungen durch Dornen oder Stacheln. Bei der mechanischen und chemischen Reaktion wird die Haut verletzt, dadurch dringen Reizstoffe in die Haut ein. Die chemisch-hautreizende Wirkung tritt durch Zellsaft und Drüsenhaare auf (z.B. Brennnessel, Latex). Der Zell-/Milchsaft  kann die Augen stark schädigen. Latexsaft löst bei Kindern Bauchschmerzen und Erbrechen aus.

Die giftigen Bestandteile von Ritterstern (Amaryllisart) und Fensterblatt befinden sich in der knolligen Zwiebel, in Blättern und Blüten. Sie lösen Übelkeit, Schweißausbrüche und z.T. Herzrythmusstörungen aus. Die roten Beeren der Stechpalme führen zu Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall. Bereits 2-3 Beeren sind für Kinder gefährlich. Die giftigen Blattzellen der Flamingoblume lassen die Zunge stark anschwellen und lösen Schmerzen beim Schlucken aus. Die Blattzellen sind sowohl für Kinder als auch für Haustiere giftig! Die Wildform des Weihnachtsstern ist sehr giftig! Auch wenn die gezüchtete Zimmervariante weniger giftig ist, bleibt sie trotzdem haut- und schleimhautreizend.

Bei der phototoxischen Reaktion entstehen Entzündungen direkt nach dem Kontakt. Sie wird durch Einwirkung von UVA-Licht oder sichtbare Wellenlängen ausgelöst. Die photoallergische Reaktion hat die gleiche Wirkung wie die phototoxische, allerdings liegt bereits eine Sensibilisierung vor (Allergie vom Spättyp).Dazu kommen Hautreizungen durch Kontaktallergene, z.B. Becherprimel, Chrysantheme, Orchidee (z.B. Venusschuh), Silbermoos und andere, die auch als pflanzliche Bestandteile in Wasch- und Pflegemitteln eingesetzt werden.

Pflanzenallergene können in gleicher Form auch in anderen Pflanzen vorkommen, deshalb sollte bei einer bestehenden Reaktion auf bestimmte Pflanzen eine mögliche Kreuzallergie abgeklärt werden. Pflanzenallergene werden über die Raumluft abgegeben und inhaliert. Sie binden sich auch an den Hausstaub. Sie sind sehr hartnäckig und können noch Monate nach dem Entfernen der Pflanze nachgewiesen werden. Die Diagnose Hausstauballergie sollte im Einzelfall überdacht werden.

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