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Kleidung auf dem Prüfstand

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Welche Hosen nehmen nur noch Platz weg, ist es besser das nächste Mal die „Ökojeans“ zu kaufen? Der Kaffeefleck auf der roten Bluse ist der noch rauszukriegen? Oder die T-Shirts, die schon Stoßränder am Kragen haben, lieber entsorgen, aber wohin?  Erst lesen, dann aussortieren oder neu kaufen.

Der Wert der Kleidung –Warum ist Gutes teuerer?

Hochwertige Kleidungsstücke sind am Anfang eine Investition und statt auf Schnäppchenjagd finden Sie diese eher in ausgesuchten Läden oder im Versandhandel. Die Kleidung hat das Zeug zum Lieblingsstück über Jahre für hautsensible Menschen zu werden. Hautverträgliche Kleidung ist meist auch umweltverträgliche Kleidung. Farben, die die Abwässer belasten, reizen auch eher die Haut. Sozial- und umweltverträgliches Produzieren hat seinen Preis. Umweltverträgliche Baumwolle wächst in Mischkulturen ohne starke Pestizide. Es werden geringere Mengen geerntet und die Bauern erhalten einen menschenwürdigen Lohn. Damit bleibt mehr Geld bei den Erzeugern. Die Kontrollen auf Öko-Standards sichern die Qualität, haben aber auch ihren Preis. Da (noch) wenig produziert wird, sind die Einzelstückkosten (noch) höher.
Eine einmalig höhere Geldausgabe kann langfristig eine gute Geldanlage sein. Finden sich diese wertvollen Kleiderstücke bereits in Ihrem Kleiderschrank, gilt es diese zu pflegen.

Zeichen wertvoller Kleidung – alles Öko oder was?
Woran erkennen Sie wertvolle Kleidung, im Sinne von menschen- und umweltfreundlich? Diese Kleidung hat die Nischen verlassen und findet sich immer mehr auch bei H & M oder Zara. Doch sind die Kleidungsstücke auch für Neurodermitiker geeignet? Durch den Dschungel aller Labels schauen selbst Profis kaum noch durch. Es gibt unabhängige Zertifikate und Firmeneigene, die nicht immer sofort erkennbar sind.

Die meisten Labels orientieren sich (nur) an den gesetzlichen Grenzwerten, die für Allergiker bedingt aussagekräftig sind.
Neben unabhängigen Zertifikaten gibt es immer mehr Herstellerlabels, die meist auf ökologische Erzeugung setzen. Eine Ausnahme ist das Siegel „Hautfreundlich, weil schadstoffgeprüft“ vom Otto Versand. Seit 1995 sind die Kleidungsstücke im Katalog markiert. Die Grenzwerte gehen teilweise über gesetzliche Grenzwerte hinaus. Textilien mit dem „Hautfreundlich, weil schadstoffgeprüft”-Siegel dürfen nicht mit Bioziden belastet oder mit Flammschutzmitteln ausgerüstet sein. Noch weiter geht das Siegel „PURE WEAR“ vom Otto Versand. Unabhängige Labore überprüfen, dass die Baumwolle besonders schadstoffarm ist. Die hierbei zugrunde gelegten Grenzwerte gelten sonst nur für den sensiblen Bereich der Babybekleidung.
Eine Übersicht über alle gängigen Zertifikate gibt: www.label-online.de von der Verbraucherinitiative. Einzeln getestete Kleidungsstücke sind bei ÖKO-Test und Stiftung Warentest zu finden.

Kleiderpflege – besser per Hand oder in die Reinigung?

Immer wenn das Nichtwaschen-Zeichen - der durchgestrichene Wasserbottich - als Pflegehinweis steht, sollten Neurodermitiker vorsichtig sein oder die Finger von lassen. Kleidungsstücke, die empfindlich sind und gereinigt werden müssen, werden dabi mit Chemikalien behandelt. Ein Kreis mit verschiedenen Buchstaben zeigt die chemischen Substanzen an.

Hauptsächlich Anzüge, Lederjacken, Wollmäntel sind dem Siegel versehen. Meist findet eine Trockenreinigung in den Betrieben statt. Empfindliche Menschen können noch nicht einmal den Geruch in den Reinigungsbetrieben aushalten, geschweige denn die Kleidung zuhause hinhängen oder anziehen.

Was sagen die Pflegesymbole und Buchstaben für hautsensible Menschen?
Pflegesymbole geben die empfohlene Behandlung von Textilien an. Es gelten internationale Vorgaben mit vergleichbaren Zeichen. Generell werden Textilien, die nach den Vorgaben gepflegt werden, am wenigsten geschädigt. Bei einem P in einem Kreis wird Perchlorethylen verwendet, das gesundheitsschädlich ist. F steht für feuergefährliches Schwerbenzin. „P oder F“ sind organische Lösemittel, die ohne Wasser Flecken herauslösen. Eine Weiterentwicklung ist die professionelle Nassreinigung (W in einem Kreis), damit soll eine bessere Umwelt- und Hautverträglichkeit erreicht werden. „A im Kreis“ steht für alle Lösungsmittel möglich.

Das Bleichezeichen weist auf die Möglichkeit der Bleiche hin. Das ist eine wichtige Information für die Auswahl des richtigen Waschmittels. Da in Vollwaschmitteln Bleichsubstanzen wie Sauerstoff enthalten. Kleidung mit durchgestrichenen Dreiecken darf nur mit Waschmittel ohne Bleiche gewaschen werden.

Zuhause waschen, aber wie?
Waschmittelrückstände können die Haut reizen, deshalb ist die richtige Waschmaschine und das hautverträgliche Waschmittel Grundlage für eine hautfreundliche Wäschepflege. Die Europäische Stiftung für Allergieforschung (ECARF) vergibt aufgrund wissenschaftlich geprüfter Kriterien das ECARF-Qualitätssiegel für allergikerfreundliche Produkte und Dienstleistungen. Das Siegel bietet Allergikern Möglichkeiten zur deutlichen Reduzierung von Allergenen und Reizstoffen. 2010 hat sie erstmals eine Waschmaschine ausgezeichnet. Zahlreiche Waschtests haben bestätigt, dass die Geräte der Baureihen „Avantixx 7“, „Logixx 8“ und „EcoLogixx 8 i-DOS“ der Marke Bosch alle Kriterien für eine Zertifizierung erfüllen. Die Baureihen haben besondere Waschgänge, um Waschmittelrückstände, Pollen und Tierhaare (fast) vollständig zu entfernen. Das „Sensitive Programm“ hat zusätzliche Spülgänge, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
Neben der richtigen Waschmaschine ist die Wahl des Waschmittels entscheidend. Waschmittel sind im Wesentlichen aus Tensiden, Bleichmitteln, optischen Aufhellern, Enthärtern und Enzymen zusammengesetzt. In vielen Produkten sind zusätzlich Farbstoffe und Parfum enthalten, dadurch wird das Hautreizrisiko für Menschen mit sensibler Haut erhöht. Je weniger Inhaltsstoffe enthalten sind, desto höher ist die Chance der Verträglichkeit. Neuere Entwicklungen beachten sensible Haut. Allergikerfreundliche Waschmitte aus dem Hause Henkel haben das ECARF Qualitätssiegel verliehen bekommen. ECARF hat sieben Waschmittel (Persil Sensitive Gel, Persil Sensitive Megaperls®, Persil Sensitive Pulver, Spee Gel Sensitive, Le Chat Sensitive Gel, Le Chat Sensitive Tabs, Le Chat Sensitive Lait de Soie) als allergikerfreundlich ausgezeichnet. Die Produkte wurden an Personen mit Neurodermitis getestet. Das ECARF-Siegel bescheinigt diesen Produkten eine hohe Verträglichkeit für Menschen mit empfindlicher und zu Allergien neigender Haut. Die Wahrscheinlichkeit einer allergischen Reaktion ist aufgrund der guten Verträglichkeit gering.

Was tun bei kleinen, aber hartnäckigen Flecken?
Nicht jeder Fleck ist für die Waschmaschine geeignet. Es gibt haushaltsübliche Substanzen, die sich hervorragend zur Fleckenlösung eignen.

Achtung: Immer auch bei scheinbar milden Mitteln, erst eine Saumprobe durchführen.
Sofort: Je schneller die Flecken entfernt werden, umso weniger wird der Stoff geschädigt.
Hausmittel: eine kleine Auswahl Hirschhornsalz, Mehl, Natron, Salz, reiner Spiritus, Gallseife, Zitronensaft
Tipps:
·    Stark färbende Flüssigkeiten wie Blut und Rotwein sofort mit Salz bestreuen und wenn möglich gut ausspülen.
·    Alle Fettflecken lassen sich mit Hirschhornsalz, Spiritus oder Gallseife schnell entfernen.
·    Bei Gras, Obst und Rost hilft häufig Zitronensaft.

Generell gelten zur Pflege der Kleidung folgende Empfehlungen.
·    Nur waschbare Kleidung kaufen.
·    Ausschließlich gewaschene Kleidung tragen, vor dem ersten Tragen am besten 2x waschen.
·    Waschmittel für empfindliche Haut und keinen Weichspüler verwenden.
·    Wäsche an der Luft (nicht im Trockner) trocknen, weil eine bessere Wasseraufnahme/Schweißaufnahme bei luftgetrockneter Wäsche entsteht.

Der letzte Weg der Kleidung
Kleidung, die noch tragbar ist, ist gut bei Altkleidersammlungen aufgehoben. Ca. 500.000 Tausend Tonnen Kleidung landen jährlich in Sammelcontainern. Nicht jede Sammelstelle führt die Kleidung einer angepassten Verwertung zu. Der Dachverband FairWertung hat Grundsätze und Kriterien für die umwelt- und sozialverträgliche Sammlung und Vermarktung von Altkleidern entwickelt. An gemeinnützige sammelnde Organisationen vergibt der Verein das Zeichen FairWertung. Die Lizenznehmer verpflichten sich unter anderem dazu, Verbrauchern Zweck und Weg der gesammelten Kleider offen zulegen, die Erlöse aus den Sammlungen ausschließlich für gemeinnützige Zwecke zu verwenden und einen Teil der Erlöse oder Kleiderspenden an Menschen in Not und Entwicklungsprojekte weiterzugeben. Der Verband setzt sich außerdem für umweltschonendes Textilrecycling ein. Unbrauchbare Kleidung im Hausmüll entsorgen.

Damit schließt sich der Kreislauf von der Produktion der Stoffe bis zur Entsorgung der Kleider bei Ihrem nächsten Kleiderschrank-Frühjahrsputz, vielleicht schon dieses Frühjahr.

Weitere Informationen:
Aus: Hautfreund  2 und 3-2010

Umweltverträgliche Kleidung
·    Leitfaden Öko-Textillabel -Neu überarbeiteter Leitfaden über ökologische Textillabel. Dieser Labelleitfaden bietet von der Naturtextilbranche eine transparente und umfassende Übersicht. Für weitere Informationen zum Leitfaden sowie für die Bestellung:Katharina Schaus: dialog@itfits.de oder Textil-Fibel von greenpeace.de
·    www.label-online.de
·    www.otto.com

Pflegesymbole
·    www.sartex.ch/textilkennzeichnung/pflegekennzeichnung

ECARF Allergiker Gütesiegel
·    http://www.ecarf.org/de/ecarf_qualitaetssiegel/informationen/not_cached.html

Fleckenentfernung
·    Textil-Fibel von greenpeace.de
·    Fleck weg ohne Gift,  Hertha Grünacker, Weltbild Verlag

Kleiderverwertung
·    Informationen erhalten Sie bei www.fairwertung.de



Autorin: www.susanne-miesera.de

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