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Nicht nur durch Allergien, auch durch kratzige Kleidung, Waschmittelrückstände oder aggressive Putzmittel kann die Haut gereizt werden und mit Juckreiz reagieren. Gerade auf diesen Gebieten sind Tipps von anderen Betroffenen besonders hilfreich.
Je glatter ein Textil ist und je feineres Garn verwendet wurde, desto angenehmer ist es. Verträgliche Materialien sind Baumwolle, Viskose oder Seide, weniger verträglich Wolle, Latex- und Lackstoffe, Fellbesatz, Lurex- oder andere Metallfäden. Wenn man in Synthetikstoffen schwitzt, sind sie nicht geeignet. Frottee oder mehrfach gewaschenes Jersey, bei dem sich feine Knötchen auf dem Stoff gebildet haben, werden oft als unangenehm empfunden, obwohl sie aus reiner Baumwolle sein können. Verzichten Sie möglichst auf Textilien, die nicht maschinenwaschbar sind.
Problematisch sind Nähte mit Synthetikfäden und Etiketten, vor allem, wenn sie im besonders empfindlichen Halsbereich scheuern. Etiketten sollten grundsätzlich herausgetrennt werden, und die Unterkleidung kann mit den Nähten nach außen getragen werden. Für Nähkundige: Baumwollfaden und verstürzte Nähte sind ideal.
Auch Gummibänder oder Elastik-Stoffe können Probleme bereiten. Wo Gummiband notwendig ist, sollte es möglichst schmal und durch einen Stofftunnel gezogen sein, statt einfach aufgesteppt.
Metalle von Nieten, Reißverschlüssen, Jeans-Knöpfen, Schnallen, Ösen, BH Verschlüssen sollten möglichst nicht an die Haut gelangen, da viele Neurodermitiker eine Nickel-Allergie haben und die Zusammensetzung der Metallteile meist nicht bekannt ist. Spezieller Schutzlack (auf keinen Fall Nagellack, kann selbst Allergien erzeugen!) kann kurzzeitig helfen. Dauerhafter Schutz wird dadurch erzeugt, dass das Metall gegen andere Materialien ausgetauscht oder mit einem Stoffstück unterfüttert wird.
Die Kleidung sollte besser luftig als zu warm sein, der Neurodermitiker sollte auf keinen Fall schwitzen. Gleichzeitig frieren Betroffene leicht, wenn sie einen starken Schub haben. Empfehlenswert ist daher der Zwiebel-Look: Viele Schichten übereinander, die je nach Temperatur abgelegt werden können. Viele Betroffene empfinden auch lockere, etwas zu große Kleidung angenehmer als eng am Körper anliegende. Regenkleidung oder Gummistiefel sollten nicht zu lange anbehalten werden, wenn sich darin Schweiß staut.
Gerade bei Ekzemen am Kopf oder Hals ist es angenehm, wenn das Kleidungsstück keinen engen Halsausschnitt hat, sondern möglichst einen Knopfverschluss. Ist das Wetter ausreichend warm, sollte möglichst keine oder wenig Kleidung über Ekzemen getragen werden, damit Luft an die Stellen gelangt (Ausnahme: akute Pollenallergie).

Schön bunt und bügelfrei?
Bei Schuhen ist darauf zu achten, dass das Leder nicht abfärbt (Farbstoffallergie!). Söckchen oder Strümpfe im Schuh schützen zusätzlich etwas. Schwarze, braune, blaue und rote Synthetik-Bodys, BHs, Leggins oder Strumpfhosen sind Spitzenreiter bei Textilallergien. Möglichst auch Kleidung vermeiden, bei der auf dem Etikett vor dem Ausbluten gewarnt oder ein separates Waschen empfohlen wird, hier kann auch durch den Schweiß Farbe herausgelöst werden. Unterwäsche sollte generell aus weißer oder ungebleichter, kochfester Baumwolle sein.
Vorsicht auch mit Textilausrüstungen: "Bügelfrei", "Knitterarm", "Wash and wear" oder andere Bezeichnungen signalisieren meist, dass der Stoff zusätzlich mit Chemikalien behandelt wurde. Dekostoffe sind für Kleidung nicht geeignet, da die Richtlinien wesentlich lockerer sind als bei Bekleidungsstoffen.
Grundsätzlich gilt: Alle neuen Textilien vor dem Tragen waschen!

Spezielle Tipps zum Kleiderkauf
Tipp: Je öfter ein Kleidungsstück gewaschen wurde, desto geringer ist das Risiko, auf Farbstoffe und Ausrüstung zu reagieren. Second-Hand-Läden, Kleidertausch oder Flohmärkte sind daher gute Bezugsquellen für Neurodermitiker.
Tipp: Das Anprobieren und der Aufenthalt in engen oder überheizten Umkleidekabinen können während eines Schubes stressen. Kleiderkauf kann man entweder auf schubfreie Zeiten legen oder per Katalogbestellung in Ruhe zu Hause tätigen.
Tipp: Wenn die Haut stark schuppt, ist dunkle Oberbekleidung sehr verräterisch. Weiß, Pastelltöne oder Rot können Ekzeme optisch betonen. Gut zum "Tarnen" sind melierte oder jeansfarbige Stoffe geeignet. Ein optischer "Hingucker", wie eine Brosche, Aufdruck oder Applikation, kann zusätzlich ablenken.

Viel Luft für Babypopos
Ob beim Baby saugstarke, unparfümierte Einmalwindeln für die empfindliche Haut günstiger sind als Stoffwindeln bzw. Wickelsysteme muss im Einzelfall ausprobiert werden. Gut ist auf jeden Fall immer mal wieder eine Frischluft-Pause für den Po sowie häufiges Windelwechseln.
Nicht günstig für Neurodermitis-Babies ist das Liegen auf einem Schaffell. Gegen Wolle gibt es zwar nach heutigem Wissensstand keine Allergien, jedoch können die Härchen die Haut reizen. Für nachts gilt: Entweder ein Schlafsack oder ein dünner Schlafanzug plus leichte Decke, auf keinen Fall zu warm einpacken.

Kratzstop per Handschuh
Für Babies und Kinder gibt es von verschiedenen Herstellern Neurodermitisoveralls (Versand oder Apotheke,  Kostenbeteiligung der Kasse möglich). Sie sind aus Baumwolle oder Mikrofaser und haben angenähte Fäustlinge, damit das Kind sich nicht nachts kratzen kann. Einige Mütter finden sie gut, andere lehnen sie ab. Wer die Händchen verpacken will und nähen kann, kann auch extra lange Schlafanzugärmel mit Schleifen vor den Händen zubinden oder aus glatter Seide/Viskose Fäustlinge nähen, die am Handgelenk festgebunden werden. Verbesserte Lösung: je zwei übereinander anziehen, inneren Handschuh auf links drehen, darüber einen auf rechts. Der glatte Stoff rutscht aufeinander, und dadurch kann das Kind auch nicht reiben statt kratzen.

Berge von Schmutzwäsche
Bei Neurodermitis müssen Sie mit deutlich größeren Wäschebergen rechnen. Hautsekrete, Blut und Cremes hinterlassen ihre Spuren in Kleidung, Bettwäsche und Handtüchern. Angehörige, sibd sie auch noch so genervt sei gesagt: Lassen Sie es bitte nicht am Betroffenen aus: Meist schämt er sich, obwohl er keinen Einfluss darauf hat. Statt Bemerkungen über Flecken in der Bettwäsche zu verlieren, ist es besser, darüber hinweg zu sehen oder sie stillschweigend zu wechseln.
Wenn die Wäsche kochfest ist, hat man meist gute Chancen, sie sauber zu bekommen. Blutflecken gehen am besten heraus, wenn man sie nicht antrocknen läßt und in kaltem Wasser einweicht. Blut und Sekrete sind eiweißhaltig, sie können durch eiweißlösende Enzyme oder auch mit Gallseife angelöst werden.

Kampf den Fettläusen
Schwieriger ist es mit Salbenresten, die vor allem bei niedrigen Temperaturen "Fettläuse" bilden können: Die gesamte Waschladung ist mit kleinen, grauen Krümelchen belegt, die im Trockner oder unter dem Bügeleisen anschmelzen. Es ist ratsam, die Wäsche des Betroffenen, zumindest die salbenverschmutzte, auszusortieren und separat zu waschen. Nach den Erfahrungen von Betroffenen helfen hier Flüssigwaschmittel besser als Pulver. Bei Kochwäsche können enzymfreie Bio-Waschmittel ausreichen, bei niedrigeren Temperaturen ist man aber meist auf die konventionellen, enzymhaltigen Mittel angewiesen.
Übrigens: Weiße Schlieren auf dunklen Textilien sind keine Rückstände von Cremes, sondern von zuviel Waschmittel!
Die Spuren von Teersalbe oder desinfizierenden Farbstofflösungen sind meist nicht vollständig zu beseitigen (sulfoniertes Schieferöl ist besser auswaschbar). Diese Stoffe werden aber in der Regel nur im Krankenhaus angewendet. Dabei sollte man Kleidung anziehen, die anschließend in den Altkleidersack wandern kann oder wenigstens kochfest ist.

Gut gespült ist halb gewonnen
Da moderne Maschinen aus Umweltgründen Wasser sparen, wird die Wäsche für viele Neurodermitiker nicht gründlich genug gespült. Es können Waschmittelreste zurückbleiben, die die Neuodermitis-Haut reizen. Die Wäsche des Betroffenen sollte zusätzlich gespült werden: Taste "2mal spülen" oder "Wasser plus", ist das nicht möglich, eventuell ein zweites Mal im Kurzprogramm ohne Waschmittel waschen.

Die Weichspüler-Diskussion
Bei Weichspülern gibt es zwei Theorien: 1. Auf Weichspüler sollte man verzichten, da die Substanzen mit dem letzten Spülwasser in die Wäsche gebracht und nicht wieder ausgewaschen werden. Allerdings kann gerade bei kalkhaltigem Wasser die Wäsche sehr kratzig werden. Hier tut ein Schuss Essigessenz ins Weichspülerfach gute Dienste und schadet der Haut nicht. 2. Eine Studie zur Wirkung von Weichspülern auf der Haut von Atopikern an der Universität in Bonn hat ergeben, dass Weichspüler auch bei Atopikern verwendbar sind und keine Hautreizungen verursachen. Jeder Neurodermitiker sollte selbst entscheiden, ob er Weichspüler benutzt und verträgt. Die Industrie hat entsprechende sensitive Produkte im Angebot.
Prof. Dr. med. Hansjörg Cremer, 1. Vors. Pädiatrische Dermatologie e.V. (www.hautnet.de) der sich intensiv mit kleidungsbedingten Hautreizungen bei Neurodermitis beschäftigt hat, empfiehlt, Leibwäsche grundsätzlich zu kochen. Außerdem sollte sie nicht im Trockner getrocknet werden, da sich dabei feine Baumwollfasern aufrichten würden, die die Haut reizen könnten. Wenn luftgetrocknete Unterhemden oder T-Shirts zu hart sind, werden sie durch Bügeln glatter und weicher.

Scheuern statt Chemie
Generell gilt die Regel: Je umweltverträglicher ein Reiniger ist, desto eher ist er auch hautverträglich. Gerade im Haushalt mit Kleinkindern, die auf dem Boden spielen oder vieles mit dem Mund erkunden, sind nicht scharfe Reiniger, sondern möglichst wenig Rückstände gefragt. Neutralseife (für normale Verschmutzung), Scheuerpulver (für haftenden Schmutz), Schmierseife (zum Wischen), Essig (gegen Kalk) und verdünnter Spiritus (Zusatz beim Fensterputzen) sind gute Alternativen. Außerdem ist mechanische Reinigung (Scheuerbürste oder -schwamm, Abflussspirale oder -sauger) der chemischen vorzuziehen.

Wenn möglich, sollte der Neurodermitiker entweder möglichst wenig selbst mit Reinigern hantieren oder Gummihandschuhe benutzen. Weil sich darin schnell Schweiß staut, müssen sie immer wieder zwischendurch ausgezogen werden. Sie trocknen besser, wenn man sie auf Links umdreht. Zum Wischen gibt es Wischmops mit Ausdrücker, sodass man nicht mehr ins Wasser greifen muss. Auch ein Dampfreiniger kann geeignet sein.
Weniger Bad und WC, sondern die Küche, und dort besonders Arbeitsflächen, Schneidebretter und Kühlschrank sind Zonen, in denen auf Sauberkeit geachtet werden sollte (Salmonellen, Schimmelpilze). Desinfektionsmittel haben jedoch nichts im normalen Haushalt zu suchen. Durch diese Mittel bekommen Hautsensible möglicherweise eine "Klobrillendermatitis" und es können nicht nur schädliche Keime, sondern auch die gesunde Hautflora angegriffen werden.

Wer zuviel Staub aufwirbelt...
Bei Hausstaubmilben- oder Pollenallergie ist die regelmäßige feuchte Reinigung der trockenen (Saugen, Staubwischen, Fegen) vorzuziehen, damit nicht zu viele Allergene aufgewirbelt werden. Mikrofaser-Tücher, die Staub elektrostatisch anziehen, sind auch gut geeignet. Ein Hochleistungs-Filter im Staubsauger verringert die Zahl der mit der Abluft ausgestoßenen Allergene, jedoch können immer noch viele Allergene im Teppich zurückbleiben bzw. aufgewirbelt werden. Möglichst sollte der Allergiker nicht selbst Staub saugen und sich auch nicht in dieser Zeit in dem Zimmer aufhalten.

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