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Wieviel Kortison?

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Eine Frage zum Thema Neurodermitis und Kortisongebrauch wurde dem Team in der Geschäftsstelle des Deutschen Neurodermitis Bund e.V. (DNB) gestellt.

Bei Neurodermitis-Schüben (vor allem, wenn allergisch mitbedingt) hilft mir nur noch Cortison. Ab welcher Dosis im Monat habe ich mit unerwünschten Nebenwirkungen (Darmflora, Aufschwemmen etc.) zu rechnen und gibt es eine gute Alternative mit gleicher oder ähnlicher Wirkung zu Cortisontabletten?"

Der DNB hat Frau Dr. med. habil. Ina Hadshiew, Köln gebeten, die Frage aus fachlicher Sicht zu beantworten:

„Cortison Tabletten sind als Dauertherapie der Neurodermitis nicht geeignet, eben aufgrund der vielen potenziellen Nebenwirkungen.

Prednison, und auch die übrigen Glukokortikoide, beeinflussen in Abhängigkeit von der Dosis fast alle Gewebe im Körper. Im Allgemeinen werden, um z.B. einen Krankheitsschub kurzfristig abzufangen, relativ hohe Initialdosen eingesetzt. Danach sollte auf eine möglichst niedrige Erhaltungsdosis, die im Allgemeinen zwischen 5 und 10 mg Prednison täglich liegen sollte, reduziert werden.

Bei chronischen Erkrankungen ist ggf. eine Langzeitbehandlung mit niedrigen Erhaltungsdosen erforderlich. Diese sollte so niedrig wie möglich sein, am besten zwischen 1,5-7,5 mg/Tag (Prednisonäquivalent).

Bei mittelschwerer bis schwerer atopischer Dermatitis (Neurodermitis), wie von Ihnen beschrieben, die anders nicht zu kontrollieren ist, gibt es ein neues Präparat zur Behandlung, namens: Dupilumab (Dupixent®).

Dupilumab ist ein humaner monoklonaler Antikörper, der den IL-4-Rezeptor und somit die Funktion der TH-2-Zytokine IL-4 und IL-13 blockiert. Er ist seit September 2017 zur Behandlung bei Erwachsenen mit mittelschwerer bis schwerer Neurodermitis zugelassen, für die eine Behandlung mit Tabletten oder Spritzen (systemische Therapie) infrage kommt. Seit August 2019 ist der Wirkstoff auch für Jugendliche ab 12 Jahren zugelassen.

Dupilumab gibt es als Fertigspritze in einer Dosierung von 200 und 300 mg. Erwachsene und Jugendliche mit einem Körpergewicht über 60 kg: Bei der ersten Anwendung werden 600 mg des Wirkstoffs unter die Haut gespritzt (zwei Spritzen zu je 300 mg). Danach wird die Therapie alle zwei Wochen mit einer Spritze (300 mg) fortgeführt. Patientinnen und Patienten können sich nach ärztlicher Einweisung auch selbst spritzen. Der Erfolg der Behandlung sollte regelmäßig überprüft werden. Zeigt sich nach 16 Wochen keine Besserung, wird in der Regel empfohlen, die Therapie zu beenden.

Welche Vorteile hat Dupilumab?

Juckreiz: Innerhalb eines Jahres besserte sich der Juckreiz bei knapp 70 von 100 Personen, die mit Dupilumab behandelt wurden. Schlafstörungen: Die Personen, die Dupilumab einnahmen, hatten weniger Schlafstörungen als die Personen mit einer optimierten individuellen Therapie. Ekzeme: Personen mit Dupilumab hatten weniger Krankheitsbeschwerden wie zum Beispiel trockene oder schuppige Haut. Lebensqualität: 46 von 100 Personen mit Dupilumab gaben an, dass sich ihre Lebensqualität verbessert hat, während dies in der Gruppe mit der individuell optimierten Therapie bei etwa 18 von 100 Personen der Fall war.

Welche Nachteile hat Dupilumab?

Selten tritt eine Nasopharyngitis (Entzündung der Nase und des Rachens) auf; auch Augenentzündungen können auftreten.

Fragen Sie also Ihren behandelnden Arzt nach dieser Therapie.

Gute Besserung und herzlichen Gruß,
Ihre Dr. Hadshiew

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