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Allergien im Kindesalter

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Allergien zeigen bereits im Kindesalter ein breites Symptomspektrum, das von der Neurodermitis über Heuschnupfen und Asthma bis hin zum Allergieschock reicht.

Ein besonderes Problemfeld stellen dabei die Nahrungsmittelallergien dar. Man muss aber auch davon ausgehen, dass eine Nahrungsmittelallergie wahrscheinlich zu häufig vermutet und Kindern deshalb ohne Notwendigkeit eine Diät verordnet wird. Besonders zu warnen ist vor Diäten, die nicht fachlich begleitet werden, da die Gefahr einer Mangelversorgung droht (z. B. eine mögliche Calcium¬unterversorgung durch das Meiden von Kuhmilch und Kuhmilchprodukten). Fazit: Vor Einleitung einer Diät sollte eine qualifizierte Diagnostik durch den Allergologen erfolgen.

Das gefährlichste Symptom der Nahrungsmittelallergie ist der anaphylaktische Schock (Allergieschock), der lebensbedrohlich sein kann. Die bisher einzige sichere Therapiemaßnahme ist das Meiden des jeweiligen Nahrungsmittels. Da es besonders bei Kindern aber schwierig sein kann, die erforderliche Diät konsequent durchzuführen, ist darüber hinaus die Verordnung einer sog. Notfallapotheke unverzichtbar. Sie besteht aus einer Adrenalinspritze, Cortisontabletten und einem Antihistaminikum. Ihr Einsatz kann erforderlich werden, falls das Nahrungsmittel versehentlich aufgenommen wird und entsprechende Reaktionen eintreten.

Am häufigsten wird ein nahrungsmittelabhängiger Allergieschock durch Nüsse (z. B. die Erdnuss) ausgelöst. Hier bietet sich jetzt eine neue Therapiemethode an: die sublinguale orale Toleranzinduktion (SOTI). Prof. Kirsten Beyer aus Berlin hat in München über eine Studie mit dieser Methode berichtet, an der auch die Kinderklinik Schwabing der TUM teilnimmt. Dem Kind wird das Nussallergen täglich unter klinischen Bedingungen in steigender Konzentration zugeführt, um so eine Toleranz zu erzeugen. Allerdings muss man einräumen, dass es bei dieser Therapie auch zu Allergiesymptomen kommen kann und sie bisher keine Routinemethode für die Praxis darstellt.

Gefährlich ist auch die Insektengiftallergie und hier speziell die gegen Bienen- oder Wespengift. Liegt bei Kindern eine solche Bienen- oder Wespengiftallergie vor, sind sie von einem Allergieschock bedroht. Nach wie vor ist hier die Hyposensibilisierung die einzige effektive Therapie. Bisher wurde sie in der Regel stationär eingeleitet, d. h. das Kind musste mindestens eine Woche im Krankenhaus verbringen. Durch zusätzliche Therapieoptionen bei den Allergenextrakten ist diese Therapie jetzt auch ambulant möglich, den Kindern kann das Krankenhaus erspart werden. Um einen guten Schutz zu erreichen, sollte die Behandlung bereits im Herbst eines Jahres begonnen werden, damit über den Winter ein ausreichender Schutz für das kommende Jahr aufgebaut wird. Insgesamt dauert diese Hyposensibilisierung mindestens drei Jahre.

Pressekonferenz zum 7. Deutschen Allergiekongress
11. bis 13. Oktober 2012 in München
Prof. Dr. med. Carl Peter Bauer
Stiftungsprofessur für Kinder-Rehabilitation an der Kinderklinik der TUM
Ärztlicher Direktor der Fachklinik Gaißach der Deutschen Rentenversicherung Bayern Süd
Tagungspräsident des 7. Deutschen Allergiekongresses (gemeinsam mit Prof. Dr. Dr. Johannes Ring)

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