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Kleiner Exkurs über Milchunverträglichkeit

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Beschwerden nach dem Milchverzehr oder Milchprodukteverzehr sind weltweit häufiger als vermutet. Fälschlicherweise wird meist von einer Allergie gesprochen. Bei Allergien besteht gegen einzelne oder mehrere Eiweiße eine Sensibilisierung. Da Kuhmilch verschiedene Eiweiße enthält, die unterschiedlich empfindlich gegenüber Hitze und Säuerung sind, ist es möglich, dass bestimmte verarbeitete Milchprodukte von einigen Allergikern vertragen werden. Besonders Säuglinge und Kleinkinder leiden unter dieser Allergie, da durch eine noch erhöhte Darmdurchlässigkeit (unreifes Verdauungssystem) Fremdeiweiße (z.B. Kuhmilcheiweiß) unverdaut in den Körper gelangen. Die häufigsten Beschwerden sind Erbrechen, Durchfall, Hautekzeme und Juckreiz. Das Vermeiden (Eliminieren) der Allergene kann eine Beschwerdefreiheit fördern.

Intoleranz auf Milch hat einen anderen Reaktionsmechanismus im Körper, auch wenn die Beschwerden sich gleichen können. Eine Laktose-Intoleranz ist eine Milchzuckerunverträglichkeit, bei der ein Bestandteil der Milch, die Lactose (Milchzucker), Beschwerden hervorruft. Der Schweregrad ist individuell sehr unterschiedlich. Er hängt davon ab, ob die Lactase (Milchzucker spaltendes Enzym) völlig fehlt oder ob noch eine Restfunktion vorhanden. In Deutschland leiden ca. 10-15 % der Bevölkerung an einer Laktose-Intoleranz. Die Symptome einer Milchzuckerunverträglichkeit sind ähnlich wie bei der Milchallergie:  Bauchschmerzen, Völlegefühl, Blähungen und Durchfall.

Unterscheiden können es Fachleute mit einer gründlichen Diagnose. Bei einer Intoleranz zeigt ein Atemgastest, ob sich bestimmte Gase beim unvollständigen Abbau der Lactose im Darm gebildet haben. Bei der Allergie zeigt eine Antikörperbestimmung, ob eine Sensibilisierung vorliegt.

Die Therapie kann bei beiden Krankheiten ähnlich sein: Reduzierung bzw. Meidung des Verzehrs von Milch und Milchprodukten. Sauermilchprodukte (Joghurt, Dickmilch, Kefir etc) werden gut vertragen. Ähnliches gilt für die Verträglichkeit vieler Käsesorten, da der Milchzucker bei der Käseherstellung durch Fermentation weitgehend abgebaut wird. Allergiker können austesten, ob fermentierte oder erhitzte Produkte besser verträglich sind. Sonst weichen Allergiker auf Milchersatz wie Sojamilch, Hafermilch oder Reismilch aus. Bei Intoleranzen wird je nach individueller Laktosetoleranz Patienten in der Ernährungstherapie eine laktosefreie oder laktosearme Ernährung (< 8 bis 10 g Laktose pro Tag) empfohlen. Berücksichtigt werden müssen auch Produkte mit "versteckter" Lactose, z. B. Süßwaren, Brot und Backwaren, Wurstwaren, Süßwaren etc., auch viele Medikamente enthalten Laktose.

Neben speziellen laktosefreien diätetischen Lebensmittel verschiedener Hersteller wird nun auch laktosefreie H-Milch oder Laktase als Zusatz angeboten. Laktose wird häufig als Trägersubstanz für Aromen oder als Emulgator (z.B. in der Wurst) eingesetzt und braucht in diesem Fall nicht deklariert zu werden.

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