Allergie-Saison 2024 beginnt besonders früh
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Allergien sind eine Volkskrankheit: Rund 25 Prozent der Bevölkerung ist davon betroffen. Doch obwohl die Allergieforschung in den letzten Jahrzehnten einen gewaltigen Erkenntniszuwachs erlangt hat, ist die Versorgungslage allergischer Patienten in Deutschland defizitär. Damit dieser Erkenntniszuwachs auch bei den Patienten und Ärzten ankommt, forderte die Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI) anlässlich des Deutschen Ärztetages in Münster, die Ausbildungsqualität angehender Allergologen auf dem hohen, europäischen Versorgungsstand entsprechenden Niveau zu halten.
Die DGAKI-Forderungen/Antrag wurde aus Zeitgründen nicht auf dem Kongress bearbeitet, sondern a.d. verantwortlichen Weiterbildungsausschuss der Bundesärztekammer (BÄK) zurückgegeben. Lt. Presseanfrage an die DGAKI - RED)
Im Vorjahr hatten die Delegierten des Ärztetages beschlossen, die Weiterbildungszeit zum Erwerb der Zusatzbezeichnung „Allergologie“ von einst 18 Monaten auf null Monate zu senken. Beim diesjährigen Ärztetag diskutierten die TeilnehmerInnen, die Weiterbildungszeit mindestens bei einem Jahr zu belassen. „Selbst das ist äußert knapp bemessen. Die Allergologie mit ihren komplexen Krankheitsbildern und ihrer anspruchsvollen Diagnostik muss im Sinne eines verbesserten Patientenschutzes angemessen vermittelt werden,“ so Professor, Margitta Worm, DGAKI-Vorstandsmitglied und Leiterin Allergologie und Immunologie der Hautklinik der Charité, Universitätsmedizin Berlin.
„Allergien sind alles andere als trivial, sie zeigen häufig schwere Verlaufsformen, führten nicht selten zur Berufsunfähigkeit und können wie im Falle von Anaphylaxien und schwerem, allergischem Asthma tödlich enden. Und bereits heute werden viele schwer betroffene allergische Patienten in Deutschland nicht adäquat behandelt.“, so Professor Werfel, Präsident der DGAKI und stellvertretender Klinikdirektor der Klinik für Dermatologie und Allergologie der Medizinischen Hochschule Hannover.
Es sei unstrittig, dass zur Behandlung dieser Volkskrankheit Allergiespezialisten notwendig seien. Ein Schritt in die falsche Richtung sei daher die Verkürzung der Weiterbildungszeit zum Erwerb der Zusatzbezeichnung „Allergologie“ auf „Null.“ Auf diese Weise könne einem Großteil der Patienten nicht qualifiziert geholfen werden. Ziel müsse vielmehr sein, die Versorgungsqualität der rund 30 Millionen Allergiker in Deutschland zu verbessern. Vor einigen Jahren ergab eine Studie der wissenschaftlichen Fachgesellschaften, dass trotz der großen Fortschritte in der experimentellen Allergologie und Immunologie nur ca. zehn Prozent der betroffenen Patienten eine sachgerechte und dauerhaft kurative Therapie erhalten.
In der Weiterbildungsordnung für Ärzte, die den Zusatztitel Allergologie anstreben, sind die Anforderungen und Qualitätsstandards in Deutschland im Vergleich zum europäischen Ausland, in dem ein eigenständiger Facharzt für Allergologie in vielen Ländern existiert, bereits jetzt niedrig. Sollte die im letzten Jahr beschlossene neue Musterweiterbildungsordnung für den Zusatztitel „Allergologie“ tatsächlich umgesetzt werden, wäre Deutschland künftig in Bezug auf die Ausbildungsqualität angehender Allergologen Schlusslicht in Europa.
Pressemitteilung www.dgaki.de
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