Allergie-Saison 2024 beginnt besonders früh
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Auch das Alter schützt nicht vor Allergien, sie können noch bis ins hohe Alter bestehen, sich verstärken oder auch neu auftreten. Dann spielen vor allem Nahrungsmittelallergien und Intoleranzen eine Rolle, aber auch Asthma/COPD, Heuschnupfen, Neurodermitis, Kontaktallergien und Medikamentenallergien. Die häufigsten Allergien im Erwachsenenalter sind Nickel, Sellerie, Haselnuss, Erdnuss, Milch, Fisch und Ei. Bei den Intoleranzen sind es vor allem Histamin, Laktose und Benzoesäuren.
Typische Reaktionen sind z.B. das Orale Allergiesyndrom (OAS), chronische Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit, Sodbrennen, Dauer-/Reizhusten, Erbrechen nach Mahlzeiten, Nieren- oder Gallensteine. Wer z.B. nachts häufiger unter Husten leidet, sollte wissen, dass bereits Minimalmengen von 0,16 Gramm Sellerie einen Hustenanfall (und Reizmagen) provozieren können. Sellerie ist in nahezu allen Fertiggewürzen und wird gerade von der älteren Generation in allen Gerichten eingesetzt.
Aber auch andere Gewürze können als pseudoallergische Reaktion auf das darin enthaltene Histamin u.a. zu Herzrasen führen, so z.B. Anis, Fenchel, Curry, Ingwer und Zimt. Wussten Sie, dass die in der Kuhmilch enthaltene Laktose mit zunehmendem Alter schlechter vertragen wird? Das zur Verdauung notwendige Enzym Laktase baut sich bei fast 92 % aller Mitteleuropäer im Laufe des Lebens fast vollständig ab. Dadurch kommt es zu ständigen Blähungen, die auch auf die Nerven drücken und so z.B. starke Rückenschmerzen auslösen können. Ein H2-Atemtest kann diesen eventuellen Laktasemangel abklären.
Eine Kuhmilchallergie kann zudem u.a. zu diversen, nicht immer altersbedingten Erkrankungen wie Gefäßentzündungen („Rheuma“) führen. Weitere seltene Manifestationen dieser Typ III-Allergie sind Arthropathie (Gelenkerkrankung), Synovitis (Entzündung der Gelenkinnenhaut im Rahmen einer Arthritis), Proteinurie (Nierenerkrankung), Thrombozytopenie (verminderte Anzahl von Thrombozyten) und Augenlinsenallergie (typisch ist das fixe juckende Erythem).
Atemwegsbeschwerden und hartnäckige Ekzeme (Neurodermitis) bei älteren Menschen können von Arzneimittelbestandteilen ausgelöst werden. Dazu zählen die Acetylsalycilsäure (ASS, „Herz-ASS“), Penicillin und Antibiotika, aber auch Kontrastmittel (Jod). Chronische Atemwegsbeschwerden sollten auf diesen Aspekt hin überprüft werden. Gingko („Silberpflaume“) schreibt man nicht bewiesene positive Gedächtnisleistung zu, die Gingkolsäure löst aber schwere allergische Reaktionen aus. Der Konsum ist grundsätzlich auf 1,5 µg/Tag zu begrenzen. Medikamente und vor allem Tees enthalten oft die 40-80fache Menge.
Kalziumantagonisten stehen ebenfalls im Verdacht, chronische Ekzeme auszulösen. Diese sogenannten Kalciumkanalblocker werden als Mittel gegen Bluthochdruck gegeben und dienen auch dazu, den Sauerstoffbedarf des Herzmuskels senken. Eine Verbindung zwischen Kalciumkanalblockern und Ekzemen stellte bereits 2007 eine französische Studie her. In der Studie führte die Karenz zu einer erhebliche Besserung des Hautzustands. Reaktionen auf Medikamente können auch in Form eines Flush auftreten, d.h. plötzlich auftretendes Brennen des Magens oder der Gesichtshaut (mit starker Rötung). Hauttests auf das Medikament sind selten hilfreich, von Nutzen ist nur die gezielte Karenz.
Nickel, Chrom, Jod (künstliche Jodzusätze) und Duftstoffe lösen auch im Alter häufig kontaktallergische Reaktionen aus, wobei Duftstoffallergien mit zunehmendem Alter besonders häufig auftraten. Neben Nickel in Nahrungsmitteln (Ekzeme, Mundschleimhautablösungen, Knötchenbildung) kommt mit nickelhaltigem Gelenkersatz ein weiteres potentielles Problem auf diese Altersgruppe zu. Typische Symptome einer Implantatunverträglichkeit sind z.B. nicht oder schlecht heilende Wunden.
Knapp 15 % der Bevölkerung leidet unter Heuschnupfen. Das mittlere Alter beträgt 26 Jahre, aber auch jenseits der 60 Jahre kann diese Allergie auftreten. Interessant ist, dass häufiger mit chronischem Schnupfen reagiert wird, wenn auch der Partner an Heuschnupfen leidet. Auch im späten Alter ist eine Hyposensibilisierung möglich, hier muss aber vermehrt auf mögliche Beeinträchtigungen aufgrund von Begleiterkrankungen oder Medikamente Rücksicht genommen werden. Als Kreuzallergen sind bei Heuschnupfen Sellerie und Nüsse/Haselnuss ein zu beachtendes Problem.
Die Diagnosestellung gestaltet sich mitunter schwierig, da nicht jeder Arzt auf Anhieb bei angeblich typischen Alterserkrankungen an die Möglichkeit einer allergischen Reaktion denkt. Der Patient sollte deshalb die Symptome deutlich benennen und der Arzt symptomorientiert handeln, d.h. eine Suchdiät bzw. eine pseudoallergenarme Ernährung über einen bestimmten Zeitraum anordnen, einen Laktose- und Fruktosetest (Internist) veranlassen sowie den Patienten zu einem Allergologen überweisen.
Zur Unterstützung der Diagnose kann ein Beschwerdetagebuch beitragen, ebenso das Überdenken des Essverhaltens. So sollten z.B. keine Fertigprodukte verwendet und Mahlzeiten frisch zubereitet werden. Dünsten Sie Gemüse leicht an und verwenden Sie einfache, übersichtliche Zutaten.
Autorin: Roswitha Stracke
www.allergieberatung-stracke.de
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