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28.09.2021

Nickel- und Kobaltallergie

istock Michael Burrell475 im Gebrauch befindliche Metallwerkzeuge wurden in Friseursalons untersucht. Die Freisetzung von Nickel und Kobalt birgt laut Studie der Universität Osnabrück in Bezug auf die Entwicklung von Allergien ein Gesundheitsrisiko.

Friseurinnen und Friseure haben täglich einen längeren Hautkontakt mit einer Vielzahl von Metallwerkzeugen. Diese können Nickel und Kobalt freisetzen und stellen daher ein erhebliches Allergierisiko dar.

Die Freisetzung von Nickel aus Metallwerkzeugen im Friseurhandwerk ist bekannt, Daten über die Freisetzung von Kobalt fehlten bislang. Ziel der an der Universität Osnabrück von Cara Symanzik durchgeführten Studie war es, das Auftreten von Nickel- und Kobaltallergien im deutschen Friseurhandwerk abzuschätzen.

Die junge Wissenschaftlerin untersuchte in Ihrer Masterarbeit 475 Metallwerkzeuge des Friseurhandwerks in drei norddeutschen Bundesländern, darunter Scheren, Abteilklammern, Haarclips, Pinzetten, Rasiermesser, Rührbesen, Handbrausen und Häkelnadeln, die bei der täglichen Arbeit benutzt werden und teilweise auch schon länger im Gebrauch waren. Siebzig Friseurinnen und Friseure wurden zusätzlich mit einem standardisierten Fragebogen befragt, um Daten über die getesteten Werkzeuge sowie die Prävalenz von Nickel- und Kobaltallergien zu erheben.

Nickel- und Kobalttestergebnisse

Der Chemo-Nickel-Test zeigte, das 131 von 475 Metallwerkzeugen (27,6%) Nickel freisetzen, beim Chemo-Kobalt-Test waren es 10 von 475 Metallwerkzeugen (2,1%). „Alle kobaltfreisetzenden Metallwerkzeuge setzten gleichzeitig Nickel frei und nickelfreisetzende Werkzeuge fanden sich in jedem besuchten Friseursalon unabhängig vom Preissegment und der geografischen Lage", so Symanzik.

Die Nickel-Freisetzung war in der vorliegenden Studie besonders hoch. Dies könnte auf die Diversität der untersuchten Metallwerkzeuge zurückzuführen sein, so die Osnabrücker Autorin. Die Kobalt-Freisetzung war moderat im Vergleich zu Studien in anderen Berufsfeldern.

Aktuelle Daten zeigen, dass Nickel- und Kobaltallergien in der Berufsgruppe der Friseurinnen und Friseure häufig vorkommen. In der vorliegenden Studie litten 11,4 Prozent der 70 befragten Friseurinnen und Friseure an einer Nickelallergie und 2,9 Prozent zusätzlich an einer Kobaltallergie. „Eine beruflich bedingte Allergie stellt ein besonders Problem dar, die in schlimmsten Fall zum vorzeitigem Ausscheiden aus dem Beruf führen können", erläutert Prof. Swen Malte John, der zusammen mit apl. Prof. Christoph Skudlik die Arbeit betreute. „Um eine Kontaktallergie zu vermeiden, sind präventive Maßnahmen unabdingbar."

Die Studie zeigt, dass Metallwerkzeuge, die nach geltenden EU-Vorschriften (REACH-Verordnung) hergestellt werden, immer noch Quellen der Nickelbelastung sein können, zum Beispiel wenn die nickelfreie Beschichtung bei längerem Gebrauch nicht ausreichend ist. Grenzwertregelungen für die Verwendung von Kobalt in Metallwerkzeugen fehlen bislang, bemängeln die Autoren in der Veröffentlichung.

Die Masterarbeit von Cara Symanzik wurde in diesem Jahr mit einem Förderpreis der Universität Osnabrück ausgezeichnet, der von der Kreishandwerkerschaft Osnabrück gestiftet wurde.

Originalpublikation: Symanzik C, Skudlik C, John SM. Experimental evaluation of nickel and cobalt release from tools and self-reported prevalence of nickel and cobalt allergy in the German hairdressing trade. Journal of the European Academy of Dermatology and Venereology 2021;35 (4):965-927.

Quelle: 3.9.21 Newsletter Biermann Medizin Kompakt
Dermatologie und Allergologie

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