Apfelkuchen ist nicht gleich Apfelkuchen, obwohl es doch Apfelkuchen ist.
Denn es gibt verschiedene Rezepte und oft ein geheimes Spezialrezept innerhalb einer Familie. So ähnlich ist es auch mit Kosmetika. Es steht zwar auf der Packung was drin ist, aber nicht wieviel von welchem Inhaltsstoff, in welcher Qualität, in welcher Galenik und welche Transportwege eingebaut sind. Wie verhalten sich eigentlich Inhaltsstoffe in Kombination mit anderen und wie verhalten sich Stoffe in der Haut wenn sie aus dem Tiegel raus sind?
Eines wird an dieser Stelle deutlich. Es ist ein langer Prozess der Entwicklung , bis eine Rezeptur so funktioniert wie gewünscht. Hier trifft Biochemie auf Physik. Und tatsächlich kann man in Hamburg Kosmetologie studieren!
Der Endverbraucher muss das natürlich nicht. Deswegen möchte ich kurz die wichtigsten Grundrezepte und deren Auswahlkriterien darstellen. Es wird nicht vollständig sein, da man dafür wiederum ein Buch schreiben müsste.
Irgendwo zwischen einer wässriger Konsistenz ohne Fette und einem Balsam oder Öl ohne Wasser beziehungsweise Feuchtigkeit, gibt es mehrere Varianten. Jede hat besondere Vorzüge.
Die Bezeichnung
Serum beschreibt eine sehr flüssige Konsistenz, die ohne Umwege sehr schnell in die Haut eindringen kann. Das ist nach einer geeigneten Hautreinigung Schritt Nummer eins der Hautpflege und auch ein sehr wichtiger. Denn es bringt, auf das jeweilige Hautbedürfnis abgestimmt, Wirkstoffe und Feuchtigkeit tief in die Haut.
Eine
Emulsion ist eine Zwischenlösung aus Serum und Creme und lässt sich schnell und geschmeidig auftragen. Deswegen mögen Männer diese Variante besonders.
Eine Creme ist fester als eine Emulsion oder Fluid und enthält etwas mehr Fettanteil, was zu einer langsameren Wirkstoff Abgabe führt und zu einem längeren Hautschutz beitragen soll.
An dieser Stelle sei erwähnt, dass es verschiedene Fette gibt, wie zum Beispiel Mineralöl oder Pflanzenöl. Hier ist die Qualität entscheidend.
Schließlich gibt es auch
Balsame und
Öle, welche nur sehr speziell angewendet werden sollten, da sonst die Haut überfettet wird.
Relativ neu in der Kosmetikwelt sind
Derma-Membran-Strukturen als Konsistenzgeber und Wirkstoff zugleich! Hier handelt es sich um ein Verfahren bei dem die Fett und Wasserphasen nicht mit einem herkömmlichen Emulgator verbunden werden. Diese Struktur legt sich sozusagen wie Butter in die Haut und leistet dort Aufbau und Schutz für trockene und empfindliche Haut. Der Wash Out Effekt herkömmlicher, emulgatorbasierter Kosmetika bleibt aus. Am Anfang einer solchen Hautumstellung auf biomimetische Rezepturen kann ein Trockenheitsgefühl entstehen, welches aber nach einiger Anwendung nachlässt. Dafür kann die Haut langfristig regeneriert werden. Sehr empfehlenswert bei allen Barriereschäden der Hautmatrix, z. B. Neurodermitis und generell sensible und zu Entzündungen neigende Haut, also auch Rosazea. Meistens sind DMS basierte Kosmetika auch ohne Parfümstoffe, Farbstoffe, Konservierungsstoffe und andere reizende Inhaltstoffe.
Zu einem Rezept gehören natürlich noch
andere Zutaten als die 'Teig' Grundlage.
Da wären allgemein Wirkstoffe wie Vitamine und Antioxidantien, Zutaten aus dem Pflanzenreich und biomimetische aus dem Labor wie Hyaluronsäure, Peptide, Ceramide, sowie einige Transportsysteme um Wirkstoffe an den Ort Ihrer Bestimmung zu bringen.
Ohne System im Tiegel sowie ohne System in der Anwendung durch den Verbraucher ist das ganze Projekt nicht zielführend. Deswegen ist eine gute Information und Konsequenz des Anwenders in der Hautpflege sehr wichtig.
Autorin: Melanie Pakos
www.heilpraxis-pakos-berlin.de